Chronik
- 1804 bis 1814
Der erste Hinweis auf ein Bestehen von sog. Spielleute, geht auf einen Visitationsbericht der kirchlichen Obrigkeit aus dem Jahr 1701 zurück; er befindet sich im Zentralarchiv des Deutschen Ritterordens in Wien. Der Erzpfarre von Unterinn, geführt von Deutschordenspriestern, kam immer schon große Bedeutung zu und so durfte zu kirchlichen Feierlichkeiten Musik wohl nicht fehlen.
Mit Sicherheit kann ab 1804 das Bestehen einer Blasmusik dokumentiert werden. Im Wochenbuch der hl. Gottesdienste der Löbl. Pfarre Unteryhn 1804/09 ist unmissverständlich von einem Hochamt zu Ehren der hl. Cäcilie für die Herren Musikanten die Rede.
- 1873
Erstmals wird ein Kapellmeister, ein Kaplan namens Melaun, genannt. Von da an lassen sich die Geschicke der Kapelle und die Namen der Dirigenten gut weiterverfolgen.
- 1907
Im August steht dann Josef Paregger, ein junger Lehrer, am Dirigentenpult der Musikkapelle. Er übernimmt nicht nur den Chor, den Orgeldienst und die Musikkapelle, sondern auch die Raiffeisenkasse im Dorf. Josef Paregger führt die Musikkapelle bis zum Kriegsausbruch 1914, wurde eingezogen und ist 1916 am Isonzo gefallen.
Die Kapelle muss ihre Tätigkeit einstellen, da alle wehrfähigen Männer nach und nach zum Kriegsdienst einberufen werden.
- 1918
Nach Kriegsende nehmen die aus Front und Gefangenschaft heimgekehrten Musikanten unter dem rührigen Johann Lobis jun. – Tassegger ihre musikalische Tätigkeit, vorwiegend bei kirchlichen Feierlichkeiten, wieder auf.
- 1919
Durch das Kommen des Lengsteiner Deutschordenspriesters Pater Albuin Unterhofer setzt eine musikalische Blütezeit ein.
- 1923
- 1920er Jahre
Im Faschismus wird kulturelle Eigentätigkeit verboten und Konzerte sowie öffentliches Ausrücken unterliegen einer strengen Zensur. Der Unterinner Musikkapelle gelingt es dennoch irgendwie weiterzubestehen.
- 1939
Durch das Optionsabkommen und die daraus folgende Abwanderung kommt es gezwungenermaßen zu einer Auflösung der Kapelle, welche in einer Generalversammlung, einberufen vom damaligen Obmann Karl Lobis – Nocker, beschlossen wird. Trachten und Instrumente werden den jeweiligen Musikanten überlassen und das Archiv sowie der weitere Besitz der Kapelle wird bei Franz Lintner – Vorderhuber untergebracht.
- 1945
Nach Kriegsende gelingt es Alois Ramoser – Feierabend, mit folgenden ehemalige Mitgliedern die Musikkapelle wieder ins Leben zu rufen: Alois Ramoser – Feierabend, Franz Oberrauch – Organist, Luis Prast – Habenberger, Karl Ramoser – Rah, Luis Niederstätter – Girst, Josef Plattner – Müller und Johann Mair – Vorhauser.
- 1948
In Bozen kommt es zur Gründung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen. Nach einer Aussprache zwischen dem Geschäftsführer des Verbandes und dem Ausschuss der Musikkapelle Unterinn im Gasthof Wunder, wird der Beschluss zum Beitritt in den VSM gefasst. Somit ist die MKU von allem Anfang an Verbandsmitglied.
- 1951
Zu Silvester kommt es erstmals zum „Neujahranwünschen“. Die Musikkapelle zieht, aufgeteilt in kleine Gruppen, von Haus zu Haus, um ihre Wünsche musikalisch darzubringen, woran von da an jedes Jahr bis heute festgehalten wird.
- 1952
Es beginnt die noch immer bestehende Freundschaft mit dem Musikverein Gisingen (Vorarlberg). Bis heute finden regelmäßig im Zweijahres-Rhythmus Besuche und Konzerte in Unterinn oder Gisingen statt.
- 1954
- 1955
Am 13. Mai findet erstmals ein Frühlingsfest nahe der Ruine Zwingenstein statt, wozu nach langem Hin und Her der Eberle-Bauer die dafür benötigte Weide zur Verfügung stellt.
- 1959
Beim 3. Bezirksmusikfest in Völs am Schlern tritt die Musikkapelle unter ihrem Dirigenten Franz Oberrauch Organist mit 37 Mann erstmals in der Oberstufe an und erreicht einen ersten Rang mit Auszeichnung.
- 1964
Nach 30 Jahren tritt Franz Oberrauch als Kapellmeister zurück. Er hat in einer bewegten Zeit sehr viel zum Aufschwung der Kapelle beigetragen. Nun übernimmt sein Neffe Franz Oberrauch jun. den Dirigentenstab.
- 1967
- 1975
- 1979
Anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Musikkapelle Unterinn, wird zu Pfingsten ein großes Fest abgehalten.
- 1980
Es erfolgt der Wechsel vom bisherigen Probelokal im Gasthof Wunder in das ehemalige Schulhaus. Um die Kosten für den Umbau der Räumlichkeiten so niedrig wie möglich zu halten, werden rund 500 Stunden in Eigenleistung erbracht.
- 1993
Andreas Mair übernimmt die Nachfolge von Franz Oberrauch jun. als Kapellmeister.
- 2002
- 2004
- 2005
Nach 12 Jahren legt Andreas Mair Anfang des Jahres das Amt des Kapellmeisters nieder. In den Folgejahren wird die Kapelle von Christian Graf, Martin Graber und Georg Thaler geleitet.
- 2008
Nach einem kurzen Intermezzo im Jahr 2005, übernimmt Christian Graf zum zweiten Mal den Platz am Dirigentenpult.
Im gleichen Jahr steht eine Auslandsfahrt nach Gisingen auf dem Programm. Diese sollte zu einer der legendärsten und aufregendsten der jüngeren Vereinsgeschichte werden (siehe Kuriositäten).
- 2009
Nach fast 30-jähriger Benutzung des alten Probelokals, wird dieses komplett umgebaut und auf neustem Standard gebracht. Ein Jahr dauerten die Arbeiten an, bis die Räumlichkeiten ihrer Bestimmung übergeben werden. Eine spektakuläre Abrissfete ging den Bauarbeiten voraus.
Um den jungen Nachwuchs die Möglichkeit zu geben schon früh in einer Spielgemeinschaft aktiv mitwirken zu können, wird eine Jugendkapelle gegründet, die sogenannte Ju.Hu. (Junge Hupfer).
- 2010
- 2011
- 2013
Mit Jänner 2013 übernimmt der junge Gadertaler Andrea Tasser die musikalische Leitung bei der MK Unterinn. Schnell stellt sich heraus, dass die Kapelle sei es musikalisch als auch gesellschaftlich einen „Glückstreffer“ gelandet hat.
Gleichzeitig wird auch der Ausschuss neu gewählt und wird auf einigen Positionen neu besetzt.
- 2014
Die Jugendleiter/In der Kapelle Unterinn und Lengstein rufen ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben, um die Gemeinschaft und die Freude zur Musik bei den Jungmusikanten weiter zu stärken. Deshalb schließen sich die Jungmusikanten der MK Lengstein, jenen der Ju.Hu. an. Seitdem konzertieren sie gemeinsam auf diversen Veranstaltungen.
- 2016
Mit Jänner 2016 kommt es im Verein zu einem Wechsel in der musikalischen und organisatorischen Führung. Kapellmeister Andrea Tasser übergibt nach drei Jahren den Tacktstock an Christian Graf.
Die Organisation im Verein hat jetzt Hannes Lang inne. Nach sechs-jähriger Tätigkeit als Obmann, übergibt ihm Kurt Oberrauch, den doppelten Spielhahn und zugleich das ehrenvolle Amt.
Der Ausschuss wird auch auf einigen Positionen neu besetzt.
Mit Oktober kommt es erneut zu einem Wechsel in der musikalischen Führung. Ab diesem Zeitpunkt zieht Martin Gruber die musikalischen Fäden im Verein. Der junge Kapellmeister aus dem Wipptal kommt mit viel Erfahrung und Motivation nach Unterinn. Die Musikant/Innen der Kapelle freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit.